Technik
Bei den ersten CM-Systemen in den 1990ern waren oft "Redaktions-Server und "Live-Server" getrennt: Die Inhalte wurden offline bearbeitet (Redaktions-Server) und dann auf den Live-Server übertragen bzw. mit dem Live-Server synchronisiert (seinerzeit z.B. "Open Office", "Red Dot", Data Becker "Web-to-date"). Dieses Verfahren war teuer und umständlich und teilweise mit langen Wartezeiten verbunden. Seit ca. 2000 haben sich zunehmend die Online-Systeme durchgesetzt, bei denen Sie mit Internet-Formularen die Inhalte der Internetseite direkt online arbeiten, "von jedem Internetzugang weltweit", wie die Werbebotschaft oft verkündet.
Ein Content-Management-System erfordert auf dem Webserver eine Trennung von HTML (das Webdesign) und Datenbank. Im Allgemeinen werden sogenannte HTML-"Templates" erstellt, die dann eine beliebige Anzahl von Internet-Einzelseiten mit variierenden Text- und Bilddaten darstellen. Wenn Sie mit einem CMS arbeiten, bearbeiten Sie also direkt die Text- und Bilddaten in der Datenbank, die Templates Ihres Internetauftritts übernehmen die mehr oder weniger ansprechende und geordnete Darstellung der eingegebenen Inhalte.
Content-Management-Systeme sind heute in der Mehrzahl in der für das Internet geschaffenen Programmiersprache PHP geschrieben. Weitere verwendete Sprachen sind Java, ASP, Python, Perl und C. Die überwiegend verwandte Datenbank ist "mysql", die bei richtigem Einsatz auch mit sehr hohem Website-Traffic fertig wird.
Open Source versus Lizenzsysteme
Systeme, die Sie vielleicht vom Hörensagen kennen, sind Wordpress, Typo3, Joomla und Drupal. Dass diese Systeme "kostenlos" seien, da die Software "Open Source" sei, ist ein gefährlicher Trugschluss, denn die Handhabung dieser Software bedeutet intensive professionelle Arbeit von Installation, Konfiguration und Betrieb.
Open Source Systeme müssen ständig alle Eventualitäten mitschleppen. Typo3 wird mit 33 Sprachversionen ausgeliefert, von denen Sie genau eine brauchen. Die Seiten-Ladezeiten und Server-Lasten bei Joomla liegen beim 10- bis 30-fachen des Erforderlichen. Übersehen wird ausserdem meist die Notwendigkeit häufiger Software-Updates. Die Formular-Wartezeiten bei der CMS-Arbeit betragen oft mehrere Sekunden, gegenüber Sekundenbruchteilen bei professionellen Lizenzssystemen.
Den "Open Source"-Systemen gegenüber sind die Lizenz-Systeme im Allgemeinen technisch leistungsstärker, besser betreut und unter dem Strich billiger. Seiten-Ladezeiten und entsprechend die Serverlast betragen einen Bruchteil. Weil das HTML leichter zu erstellen ist als mit den "Programmierfenstern" grosser Systeme, sind präzise Seitenlayouts oft mit weniger Aufwand zu erzielen. Die Anbieter kostenpflichtiger Lizenzsysteme verfügen tendenziell über mehr Erfahrung mit dem jeweiligen System und mit E-Commerce im Allgemeinen.
Hoster-Systeme
Grosse Webhoster wie 1 und 1 und Strato bieten ihren Kunden Content-Management-Systeme von "Homepagebaukasten" bis "Webshop" an (Strato "GS-Shop"). Die Kosten bewegen sich zwischen kostenlos für den Homepagebaukasten und ca. 100 Euro monatlich für die Webshop-Vollversion.
Wer gerne die Nächte mit Bildschirm-Basteln verbringt, wühlt sich durch die Vielzahl dieser Angebote, bis er nach einigen Wochen oder Monaten eine einigermaßen ansehnliche Internetseite sein eigen nennt.